Aus aktuellem Anlass warnt das Projekt KluGe (Anpassung an die Folgen des Klimawandels und umweltbewusste Grundstücksentwässerung und Abwasserbeseitigung) der Verbraucherzentrale NRW vor Kanalfirmen, die an der Haustür klingeln und die Abwasserleitungen überprüfen wollen oder auch telefonisch Kontakt aufnehmen und behaupten es gäbe eine alte finanzielle Gutschrift.
Diese Methoden dienen nur als Türöffner, um anschließend eine stark überteuerte und im schlimmsten Fall unnötige Sanierung zu verkaufen. Oft werden gezielt ältere Grundstückseigentümer:innen aufgesucht und gekonnt überrumpelt. Verbraucher:innen sollten bei aggressiven Werbemethoden, wie an der Haustür oder auch am Telefon immer sehr skeptisch sein.
Bernhard, Leitung der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Leverkusen, kennt die Masche unseriöser Firmen und rät: „Generell sollte man hochpreisige Sanierungsaufträge nie übereilt abschließen, egal wie dringlich die Sanierung angeblich ist. Vor einer Auftragserteilung sollten immer mehrere schriftliche Angebote eingeholt und Leistung sowie Preise in Ruhe miteinander verglichen werden. Hat man sich doch zu einer Unterschrift drängen lassen, gibt es in bestimmten Fällen immer noch ein Widerrufsrecht, von dem man auch nach Beginn der Arbeiten noch Gebrauch machen kann, um Schlimmeres zu verhindern.“
Auch die in Leverkusen für die Stadtentwässerung zuständigen Technischen Betriebe weisen darauf hin, dass Mitarbeitende oder beauftragte Unternehmen niemals an der Haustür klingeln, um Sanierungen von Abwasserleitungen zu verkaufen. Die Technischen Betriebe raten Bürger:innen sich nicht zu überteuerten Kanalsanierungen überreden zu lassen.
Im Übrigen sind Prüffristen für Grundstückseigentümer:innen mit häuslichen Abwässern in NRW abgeschafft worden. Diese sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Überprüfung ihrer Abwasserleitungen verpflichtet, etwa, wenn ein begründeter Verdacht für eine Undichtigkeit besteht.
Zudem darf eine Zustands- und Funktionsprüfung nur von einem anerkannten Sachkundigen durchgeführt werden und kostet beispielsweise bei einer 10 Meter langen Abwasserleitung zwischen 300 und 600 Euro. Sofern tatsächlich Schäden in den Leitungen vorhanden sein sollten, gibt es Sanierungsfristen bis zu 10 Jahren – je nach Schwere des Schadens.
Der beste Schutz vor Abzocke vor einer Auftragserteilung: Die Informations- und Beratungsangebote zu Prüf- und Sanierungspflichten privater Abwasserleitungen und auch zu Rückstauschutz des Projekts KluGe (Anpassung an die Folgen des Klimawandels und umweltbewusste Grundstücksentwässerung und Abwasserbeseitigung). Das Verbrauchertelefon Abwasser des Projekts der Verbraucherzentrale NRW erhalten Sie kostenlos unter (0211) 91380 1300 oder unter abwasser@verbraucherzentrale.nrw.
Auch stehen Ihnen die Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen AöR (TBL) unter Bürgertelefon 0214/406-69 13 oder per Mail buergertelefon@tbl-leverkusen.de gerne zur
Verfügung. Weitere Informationen zum Thema finden sie auch unter der TBL Seite: https://www.tbl-leverkusen.de/kanalbau/grundstuecksentwaesserung/haustuergeschaefte/